Wenn die Hauptjagdzeit mit Beginn des Februars rum ist, wird in der Jägerschaft Bilanz gezogen. Auf den Versammlungen von Hegering, Hegegemeinschaft oder Landesverband werden die Streckenzahlen zusammengetragen, um eine Übersicht über das jagdliche Wirken im auslaufenden Jagdjahr (bis Ende März) zu bekommen. Dazu werden nicht nur die nüchternen Zahlen, sondern auch viele Trophäen aus der Saison präsentiert. Da die Natur und ihre Wildtiere keine statischen Größen sind, ist eine solche Bilanzierung notwendig und sinnvoll, um Anhaltspunkte für das Jagen in der Zukunft zu erhalten.

Nicht nur Schularbeiten machen
Diese Punkte sind die „Schularbeiten“, die bei dem Zusammenkommen der Jäger auf regionaler Ebene gemacht werden müssen. Dazu kommen noch die Pflichtaufgaben wie Kassenbericht, Ordensverleihungen oder Wahlen. Leider erschöpft sich damit meistens das Angebot auf den meisten Versammlungen. Die Chance, Jäger bei solchen Zusammenkünften über den Rahmen der örtlichen Gegebenheiten hinaus zu informieren, wird zu selten genutzt.

Vorträge bieten mehr Wert
Natur und Jagd sind so vielfältig und dynamisch, dass es eine große Zahl von Themen gibt, die bei solchen Gelegenheiten zur Sprache gebracht werden könnten. Am ehesten durch einen kurzen Vortrag mit anschließender Diskussion. Die Ausgaben für einen Referenten geben die wenig genutzten Vereinskassen problemlos her. Dadurch bekommen die Zusammenkünfte einen attraktiven Mehrwert, sorgen für Belebung und Weiterbildung. Denn wer sich in der Natur oder mit der Natur bewegt, sollte dynamisch bleiben und dazulernen, auch im hohen Alter.


Aktuelle Themen diskutieren
Die zu diesem Thema häufig gestellte Gegenfrage „Ja, was sollen wir den Leuten denn anbieten?“ ist bei der großen Bandbreite der jagdlichen Thematik eigentlich überflüssig. Natürlich sind aktuelle Themen immer am naheliegendsten: So zum Beispiel der Themenkreis um die drohende ASP (Afrikanische Schweinepest), die verschärfte Wald-Wild-Problematik aufgrund der Klimaveränderung und aktueller Borkenkäfer-Kalamität. Aber auch ganz andere Themen, wie Informationen über den Einsatz von Nachtsicht- und Wärmebildtechnik, bieten sich an.

Riesen-Spektrum an Themen
Doch Auswahl und Betätigungsfeld sind noch viel größer, denn die Jagd hat nun mal viele Facetten. Nur ein paar Beispiele: Ergebnisse und Thesen aus der Wildbiologie und Jagdforschung, Anlage und Pflege von Wildäsungsflächen, Bejagungskonzepte für Drück- und Einzeljagden, Optimierung der Wildbrethygiene, Einsatz von Schalldämpfern, Kaliber- und Geschosswahl, Fallenjagd auf Raubwild und Einsatz von Schwarzwildfängen, Falknerei, Lebensweise und Umgang mit Neozoen – diese Auflistung ließe sich beliebig fortsetzen. Aber vielleicht kann auch jemand eine Foto-Slideshow vorführen mit Aufnahmen aus heimischen Revieren oder von einer interessanten Auslandsjagd berichten. Möglichkeiten gibt es viele, es liegt an den Vorständen, diese reichhaltigen Möglichkeiten in die Tat umzusetzen und den Mitgliedern mehr zu bieten als nur brave Hausmannskost.


Den Vorstand auf Trab bringen
Hauptsächlich geht es dabei um die Wirkung nach innen. Die Routineversammlungen aufzupeppen und damit mehr zu einem Erlebnis zu machen. Ein Erlebnis, dass auch der Anregung und Weiterbildung dient. Das sollte ebenso zu den Aufgaben jagdlicher Vereinigungen gehören. Aber auch die Wirkung nach außen ist nicht zu vernachlässigen. Wenn die Jägerschar einmal im Jahr zusammensitzt und sich lediglich mit Abschusszahlen und Trophäenbewertung beschäftigt, entsteht der Eindruck, Jäger hätten grüne Scheuklappen auf. Das muss nicht sein. Und wenn der Vorstand nicht selber auf die Idee kommen sollte, in dieser Richtung initiativ zu werden, dann kann der Anspruch auf der Versammlung von einem Mitglied vorgebracht werden. Seine Kollegen werden es ihm danken!

Eine Antwort
Sehr geehrte Damen und Herrn
Das angesprochene Thema, neben den zwingenden Themen, auch die informativen Sachbereiche mit in die Versammlungen zu bringen, und die Nebenbereiche, wie Nachtsichtgeräte, Wildbreetschonung mit geeigneter Munition, Opitmierung von Hygienevorhaben bei Tierseuchen ( Staube u. ä. ) hier renn ich schon lange mir den Kopf ein.
Hier werden alte Seilschaften und persönliche Freundschaften nicht aufs Spiel gesetzt, weil sonst ein anderer der mehr Ahnung hat, in den Speziellen Bereich mal einen Vorteil haben könnte, den der Versammlung mitzuteilen. Weg mit dem alten Schmarrern !
Der ganze Jagdverband sollte sich von der alten Regierungsriege, trennen, das würde bedeuten, alles über 65 Jahre aus der Verbandsarbeit zu entlassen, damit auch die Generation zwischen 40 und 60 auch mal was zu sagen hat, denn die alten sind wie ihr Körper, aufgebraucht, eingeschränkt, und zu verstaubt !! Zur Beruhigung, ich gehöre nicht zur Verbandsspitze und bin 68 Jahre alt !!