In den meisten Jagdrevieren zeigt die jagdliche Aktivitätskurve im Januar, auch Hartmonat genannt, nach unten. Das betrifft vor allem das Schalenwild, vielleicht mit Ausnahme des Schwarzwildes. Die wiederkäuenden Arten haben jetzt auf Winterbetrieb umgestellt. Ihr Pansen hat sich in seiner Struktur so verändert und verkleinert, dass zum Beispiel das Rotwild nur noch ungefähr zwei Drittel der üblichen Nahrungsmenge aufnimmt. Dieser Prozess wird durch das Tageslicht gesteuert und ist unabhängig von der Witterung. Man könnte es auch einen verborgenen Winterschlaf nennen, der helfen soll, in der äsungsarmen Zeit den Energieumsatz zu senken.


Nur Nachlese oder mehr?
Wohl dem, der bis zum Ende des Kalenderjahres den Großteil seines Schalenwildabschusses erledigt hat und die Weihnachtszeit für den Wildbretabsatz nutzen konnte. Der erste Monat des neuen Jahres kann dann, wenn nötig, zu einer dezenten Nachlese dienen. In größeren Privat- und Forstrevieren finden häufig weiterhin große Drückjagden statt. Als Anlass wird häufig Schwarzwild und ASP-Vorsorge genannt. Aber natürlich wird dabei auch das wiederkäuende Schalenwild auf die Läufe gebracht. Wenn das geschieht, sollte man sie auch freigeben, wenn es in den Abschussplan passt.

Nieder- und Raubwild im Blick behalten
Bei unseren langen Jagdzeiten ist es für das Wohlbefinden des Wildes sicherlich besser, wenn der „laute Jagdbetrieb“ mit Ende des Jahres eingestellt wird. Eine gute Gelegenheit, sich bis zur Mitte des Monats zum Beispiel punktuell um Hase oder Ente zu kümmern, sofern das Revier es hergibt. Auf jeden Fall vorhanden sein dürfte überall Fuchs, Waschbär und Marderhund. Spannendes Waidwerk mit Büchse, Flinte und Falle. Und gleichzeitig schafft man damit ein wenig Luft für das leidgeplagte Niederwild.
Wie überliste ich den schlauen Fuchs?
Reineke strahlt nach wie vor auf viele Waidmänner und -frauen einen besonderen Reiz aus. Mit der Falle ist er im Gegensatz zum Waschbären nur schwer zu bekommen. Manche Reviere veranstalten schon mit langer Tradition spezielle Fuchstreiben, in denen erfahrungsgemäß der rote Freibeuter gern steckt. Er ist in dieser Jahreszeit auf Freiersfüßen und ständig unterwegs, auch am Tage. „Wer den Pass hat, hat den Fuchs“, heißt es, denn auf die Hasenklage steht er nur bedingt zu. Ihn treiben andere Absichten. Es gibt unterdessen aber eine Reihe von Lockinstrumenten, die mehr auf einen optischen Reiz setzen. Auch der Luderplatz hat durchaus Anziehungskraft. Allerdings wird der Rüde hier meistens nur kontrollieren, markieren und sich wieder davonmachen. Deshalb darf nicht lange gezögert werden.

Spezialdisziplin Baujagd
Mit Beginn des Jahres setzt die Zeit der Baujagd ein. Wer die genutzten Naturbaue registriert hat, findet hier ein ideales Einsatzgebiet für unsere kurzläufigen Gesellen. Das kann manchmal sehr zeitintensiv werden, vor allem wenn Meister Grimbart die Erdhöhle bewohnt. Wesentlich eleganter (und effektiver) verläuft diese Jagdart, wenn Kunstbaue im Revier vorhanden sind. Hier kommt man im Zweifel rasch an das Geschehen zwischen Hund und Fuchs ran. Meistens springt Reineke bei einem gut angelegten Bau recht schnell, so dass es gar nicht zu einem langen „Techtelmechtel“ zwischen den Kontrahenten kommt. Wer das stundenlange Graben an Naturbauen mitgemacht hat, weiß das zu schätzen und die Gefahr für den Erdhund reduziert sich erheblich.
Revierverbesserungen – was ist möglich?
Wer gern die Waffen zu Anfang des Jahres in den Schrank stellt, muss deshalb trotzdem nicht untätig werden. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, die Ansitzeinrichtungen zu kontrollieren und eventuell auszubessern. Außerdem bieten vielleicht die Hecken im Revier einen Rückschnitt an und gleichzeitig kann Ausschau gehalten werden, ob sich weitere Biotopverbesserungen im Revier „aufdrängen“. Eine neue Hecke kann in einer ausgeräumten Agrarlandschaft äußerst segensreich wirken. Größere Maßnahmen dieser Art müssen allerdings mit Grundbesitzer und zuständigen Behörden abgesprochen werden. Häufig gibt es für solche guten Taten auch Fördertöpfe. Und es ist doch auch ein schönes Gefühl, wenn später darauf hingewiesen wird, dass Sie der Initiator dieser Maßnahme waren.


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