Sommerlicher Genuss im Revier

Warmes Wetter, pralle Natur, lange Tage, der Sommer bietet Jägern viele Anreize, sich da aufzuhalten, wo sie am liebsten sind: im Revier. Überall regt sich Leben, ob mit dem Nachwuchs in der Tierwelt oder der Farbenpracht von Blumen, Büschen und Bäumen. Die Palette der jagdlichen Möglichkeiten ist noch nicht so groß, denn bis in den Sommer hinein gilt noch der Elternschutz, und auch die Hirsche sind mit der „Fertigstellung“ ihres Kopfschmuckes noch nicht durch. Aber das muss den Genuss ja nicht schmälern.

Die Morgenstimmung und Ruhe im Revier zieht viele Jäger in der Frühe nach draußen.

Aufpassen bei der Schmalrehbejagung

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Sommerjagd ist die auf Rehwild. Bei den Geißen sollte man jetzt allerdings vorsichtig sein. Die meisten haben schon gesetzt und in den ersten Lebenswochen werden die Kitze meistens abgelegt. Die Mütter sind nun schlanker, und deshalb heißt es, ganz genau hinschauen. Wenn nur die geringsten Zweifel bestehen, den Finger gerade lassen. Im September kommt noch eine zweite Chance, und der Wald wird dann immer noch nicht aufgefressen sein.

Die Damhirsche fühlen sich im Getreide so sicher, dass sie sogar ihre Rangkämpfe dort austragen.

Die Grenzen abgesteckt, jetzt folgt bei den Böcken eine Ruhepause

Die Böcke gehen jetzt langsam in die Feiste, nachdem sie ihr Revier deutlich gegen Rivalen abgesteckt haben und stärken sich für das heiße Treiben in der Brunft um die Monatswende Juli/August. Sie sind zwar weniger präsent, aber in ruhigen Ecken kann man sie hier und da doch abpassen, wenn man ihr Territorium kennt. Manchmal liegen die besten Zeiten für einen Bockansitz eher in den späten Vormittagsstunden als zu den traditionellen Ansitzzeiten. Wenn es über Tage richtig heiß wird, bevorzugen die alten Herren gern die ganz frühen taufeuchten Morgenstunden.

Die Morgenfeuchte hat diesen Rehbock auf die Läufe gebracht.

Der Reiz der Morgenstimmung

Die frühen Morgenstunden sind sowieso ein Lockruf des Sommers für Jäger, die es schaffen, um diese Zeit aus den Federn zu kommen. Das Revier ist viel ruhiger als am Abend, die Luft ist besser und das Wild gesättigt und vertrauter. Für denjenigen, der gerne pirscht, die beste Gelegenheit. Auch das Hochwild – soweit vorhanden – ist in der Frühe häufig noch außerhalb der Einstände unterwegs. Die morgendliche Stimmung im Revier hat einen besinnlichen, fast romantischen Charakter, und selbst wenn kein Schuss gefallen ist, werden Jägersmann/frau nirgendwann besser ihre Akkus aufladen können.

Morgens ist die beste Gelegenheit für eine Pirsch.

Wenn die Sauen Ärger machen

Aber nicht alles ist Vergnügen. Wer Feldanteile und Hochwild im Revier hat, hat meistens auch mit Wildschaden zu kämpfen. Um weder die Landwirte noch die Haushaltskasse zu verärgern, muss eifrig kontrolliert werden. Manchmal hilft Verstänkern. Die einfachste Methode: Ein großer Joghurtbecher, umgekehrt mit einer Schnur an einem Stab befestigt und mit einem übel getränkten Lappen vollgestopft, entfaltet seine Geruchsnote über längere Zeit, selbst bei Regen. An manchen Schlägen kommt man an einem Elektrozaun nicht vorbei. Der muss natürlich stehen, bevor die schwarze Gesellschaft sich bereits in dem Schlag eingenistet hat.

Wenn es keine Gelegenheit für einen Schuss gibt, muss versucht werden, das Schwarzwild aus den Schadensflächen zu vertreiben.

Sauenjagd in Schadflächen

Natürlich sollte auch versucht werden, mit der Waffe hartnäckige Kostgänger aus den gefährdeten Schlägen zu vertreiben. Das ist gar nicht so einfach. Denn haben die Feldfrüchte erstmal eine gewisse Höhe erreicht, nisten sich die schwarzen Gesellen gern dort häuslich ein. Dann sieht man auch am Tage, wie sich zum Beispiel die Halme bewegen, und vergnügtes Quietschen verrät den teuren Spaß in der Kinderstube. In diesem Halmdschungel lässt sich mit der Waffe nur schwer etwas ausrichten, denn meistens handelt es sich um Rotten mit Frischlingen. Eine heikle Sache, denn auch Überläufer können bereits führen. Deshalb muss einem Schuss auf jeden Fall der Blick unter den Bauch vorausgehen, um kein Unheil anzurichten. Mit der Erlegung eines Frischlings kann man die Rotte am besten aus der gefährdeten Fläche vertreiben, denn das nehmen die Mütter am meisten übel, und meiden diesen Schlag für die nächste Zeit.

Bieten die Feldfrüchte genügend Deckung schieben sich die Sauen dort gern ein.

Sommertage im Revier genießen

Lange, wärmedurchflutete Sommertage geben dem Jäger viele Beobachtungsmöglichkeiten, so dass auch an einem Arbeitstag noch der Gang ins Revier lohnt. Die Sommerplagen in Form von Mücken und Zecken gehören zu dieser Jahreszeit und werden passionierte Jäger von dem Eintauchen in die erfüllte Natur nicht abhalten.

Morgens hat man Zeit, von einem günstigen Aussichtspunkt die Wildbewegungen auszuloten.

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