Jägerin des Monats: Tatjana Puchmüller

Mein Name ist Tatjana Puchmüller. Ich stamme gebürtig aus Niedersachsen und bin 44 Jahre alt. Mein jagdliches Interesse wurde bereits im Alter von 12 Jahren durch einen Bekannten geweckt, der mich häufig mit auf den Ansitz nahm, denn familiär bin ich so gar nicht vorbelastet. Aus den tollen Eindrücken im Revier, die er mir damals vermittelt hat, wuchs der Wunsch, selbst Jägerin zu werden. Und so sparte ich mein Konfirmationsgeld und machte mit 16 Jahren endlich meinen Jagdscheinkurs bei der Kreisgruppe.

Die Jägerei „nebenbei“ reichte nicht aus

Ich sog das Wissen nur so auf und merkte irgendwann, dass mir die Jägerei „nebenbei“ nicht ausreichte. Da mein Freund und jetziger Mann schon Berufsjäger war, lernte ich diesen Beruf frühzeitig kennen und so war es für mich schnell klar, dass ich diesen Weg ebenfalls einschlagen wollte – allen Unkenrufen zum Trotz. Allerdings legte meine Mutter erst noch ein Veto ein und meinte, ich solle doch erst etwas „Vernünftiges“ lernen. Also machte ich eine Ausbildung zur veterinärmedizinisch technischen Angestellten an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und blieb dort nach der Ausbildung noch drei Jahre.

2001 folgte ich meinem Mann nach Mecklenburg-Vorpommern, der dort eine Stelle als Jagdschulleiter angenommen hatte. Nun bekam ich endlich die Gelegenheit, eine Ausbildung zur Berufsjägerin zu absolvieren! Ich biss mich durch die Lehrzeit (ich war erst die zweite Frau in der Ausbildung zur Berufsjägerin) und bestand 2004 die Gesellenprüfung als Jahrgangsbeste. Nun war es mir auch endlich zeitlich möglich, den ersten eigenen Hannoverschen Schweißhund (HS) zu führen. Diese Rasse begleitete und faszinierte mich schon seit meiner Jugend.

Drei Jahre später bestand ich noch meine Prüfung zur Revierjagdmeisterin. Es folgten bis jetzt diverse Ehrenämter im Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Berufsjäger e.V. (2. stellvertretende Vorsitzende), Mitglied in der Prüfungskommission der Revierjagdmeister, als anerkannte Schweißhundeführerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, JGHV-Richter Fachbereich Schweißarbeit, Ausbilderin im Schweißhundeführerlehrgang des Vereins Hirschmann, Mitglied in unserem Verein zur Kitzrettung, Hundeobfrau im Hegering, Mitglied in der Jagdhornbläsergruppe… In der Folge wurde ich erst zur Revieroberjägerin und schließlich zur Wildmeisterin ernannt.

Mein Mann und ich führen inzwischen Mecklenburg-Vorpommerns älteste Jagdschule (Jagdschule Sanitz). Wir sind stolz darauf, unseren Schülern die durch den Beruf erlernten Werte auf ihrem Weg mitgeben zu können. Für mich/uns ist es unabdingbar, dass die angehenden Jungjäger eine solide Ausbildung bekommen, damit sie sich bei den vielen vorgeschobenen Problemen mit Wald und Wild eine eigene Meinung durch entsprechend gutes Grundlagenwissen bilden können. Der Wechsel zwischen dem Unterricht in der Jagdschule einerseits und der praktischen Jagdausübung bzw. Nachsuche mit meiner HS-Hündin „Mina von Herrenwies“ andererseits ist absolut perfekt.

Nachsuche mit HS-Hündin Mina von Herrenwies im Eigenjagdbezirk Thulendorf

Welche Waffe führst du und warum?

Das ist keine Schleichwerbung, das stimmt wirklich: Ich führe seit meiner Jägerprüfung einen Frankonia Favorit Stutzen (Baujahr 1988!) im Kaliber .308 Win. und ich möchte auch keine andere Waffe haben. Sie ist mega führig und nach wie vor mein liebstes Handwerkszeug, auch wenn sie inzwischen durch den häufigen Einsatz die eine oder andere Macke im Schaft hat. Bei den Nachsuchen führe ich einen alten 98er Repetierer im Kaliber 8x57IS.

Welche Munition bevorzugst du und warum?

Ich schieße die Norma Vulkan und bin damit seit vielen Jahren bei allen Wild- und Jagdarten sehr zufrieden.

Womit gehst du immer zur Jagd?

Mit meinem Schweißhund, elektronischem Kapselgehörschutz und Fotoapparat.

Was wird deine nächste jagdliche Anschaffung sein?

Ein In-Ear-Gehörschutz, damit ich endlich das Basecap wieder durch meinen richtigen Jagdhut eintauschen kann 😊.

15 Antworten

  1. ich habe meine Ausbildung in der Jagdschule Puchmüller gemacht und bin mit der Wahl sehr glücklich. Die Leidenschaft und Expertise mit der an der Jagdschule gelehrt wird ist in jedem Winkel der Ausbildung spührbar. Ich wünsx He der Familie Puchmüller weiter hin alles gute und bedanke mich noch einmal für die großartige Zeit. Waidmannsheil

  2. Morgen zusammen
    Ich habe dieses Jahr meine Jagdausbildung in der Jagdschule Sanitz gemacht und kann mich Jan nur anschließen.
    Die Ausbildung ist sehr umfangreich und umfassend das man der Prüfung ruhig entgegen sehen kann, ALLE Fragen wurden immer kompetent beantwortet. Man fühlte sich sehr gut aufgehoben, auch bei der Schießausbildung.
    Insgesamt: tolle Jagdschule.
    Viel Erfolg auch weiterhin.

  3. Ich habe auch in der Jagd Schule Sanitz mein Jagdschein gemacht.
    Liebe Tatjana, schön auf diesem Weg mal wieder von Dir zu lesen.
    Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und kann jedem der hier mein Kommentar liest Sanitz ans Herz legen. Es war eine tolle Zeit.
    Herzliche Grüße, Christine

  4. Hallo Tatjana, hallo Sörn, Herzlichen Glückwunsch liebe Tatjana zur Jägerin des Monats, mir ist fast meine Brille von der Nase gerutscht als ich heute die Frankonia-Seite geöffnet habe und auf den Artikel gestoßen bin- Wahnsinn…
    Auch ich habe bei „den beiden“ & Dirk 2004 die Jägerausbildung und Prüfung gemacht, die beste Entscheidung die ich je getroffen habe.
    Diese 3 Wochen in Sanitz haben mich in meinem Jägerleben so geprägt, das möchte ich niemals missen.
    Alles Gute weiterhin, wir hören und sehen uns, Waidmannsheil wünscht Uwe.👍😉🐗🌿🍀📯

    1. 😂… ich hoffe, dass deine Brille wieder da sitzt, wo sie hingehört! Lieben Dank- auch für das Telefonat- und das nach so vielen Jahren ☺️👍👍!! Bis bald, lieber Uwe!

  5. Tatjana ist für mich die taffste Frau in der deutschen Jagd die ich Kennenlernen durfte.
    Authentisch, Wort und Tat bilden eine Einheit.
    Absolute Vorbild Wirkung
    Herzliche Grüße nach Meck Pomm

    1. ☺️danke dir, das freut mich sehr! 😃
      Ich hoffe, dir geht es gut und du bist fleißig am waidwerken!
      Ganz herzliche Grüße aus Sanitz 🤗🤗🤗

      1. Danke der Nachfrage. Meine Streckenliste
        in unserem Niederwildrevier ist recht gut.
        Meinen ersten Ansitz auf Rot/Damwild
        würde ich gern wenn möglich in Eurem
        Revier Freienholz hiermit anmelden
        WMH 🦊

  6. Jägerin des Monats Tatjana Puchmüller :o) mein Glückwunsch. Für mich ist Tatjana die Jägerin des Tages, der Woche, des Monats und des Jahres. Ich bin Ihr und Sörn sehr dankbar das ich meine Ausbildung bei Ihnen in der Jagdschule in Sanitz machen durfte. So viel Leidenschaft Tatjana in die Jagd einbringt, nehme ich mir als Beispiel ein guter Jäger zu werden. Ich wünsche Ihr und auch Sörn alles gute und immer Weidmannsheil.

    P.S. wir sehen uns irgend wann wieder.
    Grüße aus Oranienburg von Heiko Schulze Lehrgang Oktober 2022

    1. Lieber Heiko, das ist wirklich schön zu hören, ich freue mich riesig über so ein tolles Feedback ☺️😃! Danke dir, und ich würde mich über ein Wiedersehen sehr freuen!! Ganz liebe Grüße aus Sanitz 🤗

  7. Ich habe mit einen sehr guten Freund dort die Jägerprüfung absolviert. Das beste Lehrerteam das man sich vorstellen kann. Immer gut drauf, sehr sachlich und kompetent. Immer ein offenes Ohr, auch wenn die frage schon 100 mal wiederholt wurde, wurde sie immer mit einem lächeln und freundlich beantwortet und es wurde einem nochmals genau erklärt. Genauso muss eine Jagdschule sein. 10 von 10 Punkten. Danke Familie Puchmüller und Uwe

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