Jägerin des Monats Juni: Jasmin Weber

Mein Name ist Jasmin Weber, ich bin 42 Jahre alt, verheiratet und habe zwei tolle Töchter (13 und 11 Jahre). Ich komme aus dem schönen Schwabenländle, Nähe Aalen und bin somit Schwäbin durch und durch. Hauptberuflich bin ich Grafikerin und seit 13 Jahren selbstständig. In meiner Freizeit bin ich leidenschaftliche Jägerin – eher „Viel-Jägerin“ – mit einer Vorliebe für Schwarzwild, Krähen, Raubzeug… ach eigentlich für alles. Gejagt wird von der schönen schwäbischen Alb über das Donautal bis in das Linzgau.

Perfektes Team bei der Jagd

Jagdlich bin ich schon seit ich 18 Jahre alt bin aktiv. Die Jagd hat mich immer fasziniert. Mit meinem Opa war ich oft draußen, habe dabei viel gelernt und versuche eine bedachte und achtsame Jägerin zu sein. Meine Kleine Münsterländer Hündin „Bilka“ und ich ergänzen uns perfekt, um die Jagd, Hege und Pflege, sowie Passion, Achtsamkeit und Jagdethik zu vereinen. Sie ist immer bei mir, voll ausgebildet und begleitet mich von der Krähenjagd über die Wasserjagd und Schwarzwildbejagung bis hin zu Nachsuchen und Drückjagden. Wir sind ein Team und ich bin sehr dankbar, dass ich Bilka habe.  

Prüferin mit Leidenschaft

Bei Jägerprüfungen (LJV Baden-Württemberg) bin ich mit Leib und Seele als Prüferin tätig. Dort nehme ich in den Fächern Hundewesen und Tierkrankheiten/Wildbrethygiene die mündlich-praktischen Prüfungen für die angehenden Jäger ab. Ich bin sehr dankbar darüber, dabei mitwirken zu dürfen und mein Wissen und meine Passion weitergeben zu können.

„Wild wird bei mir voll verwertet.“

Der Hauptgrund, weshalb ich zur Jagd gehe, ist, dass ich Vollverwerterin von Wild bin. Neben dem Zerwirken stelle ich selbst Wurst für den Eigenbedarf her und möchte auch da ein Revoluzzer sein. Mir sind neue Wege wichtig, um Wildfleisch auch der jüngeren Generation schmackhaft zu machen. Neben dem Sonntagsbraten möchte ich gerne auch andere Produkte und Rezepte kreieren. Zerwirken und das Weiterverarbeiten des wertvollen Fleisches sind eine große Leidenschaft von mir.

Auf der Suche nach etwas Besonderem

Kreieren und Neues schaffen mag ich tatsächlich sehr gerne! Eines Tages war ich auf der Suche nach etwas Besonderem für einen jagdlichen Anlass. Es sollte nichts Alltägliches sein, etwas, das man so noch nicht gesehen hat – traditionell, ursprünglich und jagdlich. Da ich nichts gefunden habe, habe ich gezeichnet, probiert und getüftelt. Und aus einer kleinen Idee auf dem Hochsitz vor etwas länger als einem Jahr entstand „DASimmergrün“, mein erstes schwäbisches Label mit einer Kombination aus Siebdruck und Stick. Das erste Motiv war Artemis, die Göttin der Jagd. Seither bin ich mit vollem Herzen dabei, individuelle Motivwünsche in eigener Handarbeit umzusetzen.

Auch meine Produkte werden im Sinne der ganzheitlichen Verwertung veredelt, z.B. wird der Fuchsbalg für Blumen auf Taschen eingesetzt.

Unvergesslich: Das Erlebnis bei der Gamsjagd

Die Handarbeit ist oft eine Beschäftigung an regnerischen Tagen. Sonst bin ich viel draußen und genieße viele tolle Momente im Wald und auf der Jagd. Eins meiner Highlights war eine Gamsjagd in den Schweizer Bergen am Schilthorn: Wir sind vier Tage lang über Stunden gelaufen. Ich habe schwarze Zehen bekommen, bin gestürzt und habe am Ende leider auch die Gams gefehlt, aber das ganze Erlebnis der Bergjagd war einfach ein Traum und unvergesslich!

Mit Begeisterung das Waidwerken verfeinern

Auf Borkum habe ich einmal eine herrliche Niederwildjagd mit den Inseljägern erlebt – fast wie Urlaub. Denn, obwohl ich eigentlich auf einer Jagd war, bin ich am Meer und den Dünen entlanggelaufen. Nach Triebende gab es Lagerfeuerromantik beim Streckelegen und das anschließende Schüsseltreiben fand mit herzlich nordischer Wildversteigerung statt.

Aber auch an die Jagden auf Hirsch und Schwarzwild in Colmar oder die Bockjagd in den Weinbergen erinnere ich mich gerne zurück… Jeder Ansitz, jeder Jagderfolg oder Anblick verankert sich bei mir tief. Denn alle jagdlichen Situationen sind einzigartig, sodass ich immer mit einer Erinnerung nach Hause gehe. Mich begeistert es, bei der Pirsch Sauen zu beobachten, deren Rottenstruktur zu sehen, das Verhalten der Tiere einzuschätzen und mir schließlich eine Strategie zu überlegen, näher an die Schwarzkittel heranzukommen. Das, was ich dabei lerne, um mein Waidwerken zu verfeinern, ist unheimlich wertvoll für mich!

Welche Waffe führst du und warum?

Ich führe zwei Sauer Büchsen und eine Flinte, die ich damals tatsächlich auf einer Messe von Frankonia erstanden habe 🙂 – die 202 Forest ohne Schalldämpfer und die 101 Artemis mit Schalldämpfer; beide Waffen im Kaliber 8×57 IS. Auch bei mir ist der Schalldämpfer-Trend angekommen. Meine 202 wollte ich jedoch nicht durch ein nachträgliches Gewinde verändern, da diese Waffe so nicht mehr hergestellt wird. Deswegen habe ich mich für eine 101 mit Schalldämpfer entschieden.

Welche Munition bevorzugst du und warum?

Sellier und Bellot Lead-free .8×57 IS, eine schwere und nicht zu rasante Munition. Genau richtig für die Schwarzwildbejagung, für Jagden in den Schweizer Bergen auf die Gams und zur herrlichen Bockjagd in Frankreich.

Womit gehst du immer zur Jagd?

Ich bin eine Jägerin, die mit nicht viel raus geht. Neben Gewehr, Nachtsichttechnik und guter Kleidung darf meine KLM Hündin niemals fehlen! Sie ist neben dem bedachten Waidwerken, das Wichtigste, das dabei sein muss.

Was wird deine nächste jagdliche Anschaffung?

Bislang steht nichts an. Ich bin auch in dem Bereich sehr genügsam.

Fotos: Jasmin Weber

5 Antworten

  1. Respekt und weiterhin viel Freude und guten Anblick in der Natur, wo auch immer, gerne Waidmannsheil, wenn alles gut passt!!
    Und alles im Verbund mit Hund: das findet man leider kaum noch, wie von Ihnen praktiziert: so wird’s dann auch… ein ‚magisches Gespann‘!
    Habe selbst mit viel Freude zwei KlM-Rüden an der Seite gehabt; ‚Jago‘ und ‚Ajax‘ , ersterer sogar gute 17 Jahre lang .

    Alles Gute,
    Frieder Koob, früher Hessen, nun Oberstdorf im Allgäu. 🌿🌳🌲📯🙋‍♂️

  2. Es berührt mich sehr zu sehen, wie Jasmin ihren ganz persönlichen, außergewöhnlichen Weg gefunden hat, mit dem sie offensichtlich ihre Herzensthemen und Begabungen vereinen kann.

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