Jägerin des Monats: Anna Lena Kaufmann

Moin und hallo, mein Name ist Anna Lena Kaufmann und ich bin 36 Jahre alt. Gebürtig komme ich aus Schleswig-Holstein, genauer gesagt aus dem wald- und wildreichen Herzogtum Lauenburg. Seit Juni 2023 lebe ich mit meinem Lebensgefährten auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb am Greifswalder Bodden in Vorpommern.  Ich arbeite als freie Jagdjournalistin und Lektorin und habe damit meine beiden größten Leidenschaften – die Jagd und das Schreiben – zum Beruf gemacht.

Ein Leben mit Füller & Flinte

Als Kind vom Land bin ich von klein auf mit der Jagd und auch der Landwirtschaft aufgewachsen. Vor allem die Jagd ist bei uns gelebte Familientradition und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Trotzdem habe ich den Jagdschein letztendlich nicht wegen meines familiären Hintergrundes gemacht, sondern aus beruflichen Gründen. Das grüne Abitur war Voraussetzung für mein Volontariat bei einer Jagdzeitschrift. Hier konnte ich meine Affinität zum Schreiben und meine Begeisterung für die Jagd voll ausleben.

Seit über zehn Jahren arbeite ich nun freiberuflich für Verlage, Verbände, Agenturen und Unternehmen aus der Jagd-, Outdoor-, Waffen- und Weinbranche. Im Jahr 2015 gründete ich meine eigene One-Woman-Agentur, die Textschmiede Kaufmann. Seit 2019 bin ich zudem von der Akademie der deutschen Medien (ADM) als freie Lektorin zertifiziert, was der Qualitätssicherung auf dem sehr großen Markt der freien Lektorinnen und Lektoren dient. In den letzten Jahren habe ich darüber hinaus eine Weiterbildung zum Life- und Businesscoach sowie zum Social Media Manager abgeschlossen.

Foto: Lena Rausch

Langohr & Gin

Aber das ist noch nicht alles! Ich bin nicht nur eine passionierte Jägerin, sondern auch eine passionierte Gin-Sammlerin. So kam ich auf die Schnapsidee, für meine Kunden einen eigenen Gin mit jagdlichem Bezug zu entwickeln. Herausgekommen ist der Hasenschnaps – eine Hommage an den Feldhasen. Seit Ende letzten Jahres ist mein Premium Dry GIN mit Botanicals auf dem Markt. Kürzlich wurde das Destillat beim renommierten Meininger’s International Spirits Award ISW 2024 in der Kategorie Gin/Wacholderspirituosen mit Gold ausgezeichnet.

Als Liebeserklärung an die heimische Natur und ihren flinken Bewohner kommt für den Wacholdergeist nur eine spezielle Auswahl an Wildkräutern aus der Hasenapotheke in die holzbefeuerte Kupferbrennblase. Anschließend wird der Premium-Gin langsam und schonend nach dem traditionellen London Dry-Verfahren destilliert.

Vielfältige Jagd

Bei all meinen Projekten lege ich größten Wert auf eine handwerklich saubere Ausführung. Das wissen auch meine Kunden zu schätzen. Ob bei der Jagd, beim Texten oder bei der Vermarktung von Gin – was zählt, sind Kompetenz, Erfahrung und ein gutes Gespür. Ich stelle hohe Ansprüche an mich selbst, bin sehr gewissenhaft und bilde mich ständig weiter.

Besonders dankbar bin ich für die vielen Begegnungen mit anderen Jägerinnen und Jägern, Kundinnen und Kunden und die daraus resultierenden Erfahrungen. Durch meinen Beruf als Jagdjournalistin komme ich viel herum. So durfte ich schon in vielen tollen Revieren wie zum Beispiel in Portugal jagen und spannende Menschen kennenlernen.

Foto: Lena Rausch

Heimatreviere

Hierzulande jage ich regelmäßig in drei Revieren – in meiner neuen Heimat Vorpommern und in meiner alten Heimat im Lauenburgischen. Jedes Revier hat seinen eigenen Charme. Das Feldrevier meines Vaters zeichnet sich durch viele kleine Schläge, Knicks und Feldgehölzinseln aus. Durch die Nähe zum Sachsenwald gibt es einen hohen Schwarzwildbestand. In Vorpommern hingegen bejagen wir zwei Feld-Waldreviere mit zum Teil großen Ackerflächen, wilden Wiesen und urigen Wäldern. In einem Revier kommen neben Schwarz- und Rehwild auch Rot- und Damwild vor. In diesem Frühjahr konnte ich meine ersten Abwurfstangen finden – da war ich richtig im Sammelfieber!

Foto: Jan Duefelsiek

Mit den Jagdhunden unterwegs

Viel Zeit verbringe ich auch mit meinen beiden Jagdhunden und deren jagdlicher Ausbildung. Ich führe zwei Deutsch Kurzhaar Rüden namens Adsche (Wurf 2017) und Addy (Wurf 2021) und kann mir keine besseren Jagdbegleiter vorstellen. Hund und Jagd gehören für mich einfach zusammen. Vor allem die aktive Jagd als Hundeführerin lässt mein Herz höherschlagen. Dazu zitiere ich gerne ein passendes Sprichwort: „Niemals möchte ich es wagen, ohne guten Hund zu jagen. So er fehlt, wo’s immer sei, wird die Jagd zur Luderei.“

Die Arbeit mit den Jagdhunden im Revier und der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur sind mir sehr wichtig. Ich freue mich über jeden Anblick und bin dankbar für jede Minute im Revier. Natürlich gab es für mich prägende Erlebnisse, wie die Erlegung des ersten Stückes Wild oder die erste Prüfung mit dem Jagdhund, aber das Leben und das Drumherum auf der Jagd sind immer wieder etwas Besonderes. Ich genieße diese einzigartigen Momente und schöpfe daraus Kraft für meinen Alltag.

Die Jagd ist zu jeder Jahreszeit reizvoll. Im Frühjahr, wenn alles grünt und blüht und das Wild nach der Winterruhe wieder vermehrt auf den Läufen ist, hat man als aufmerksame Jägerin wieder häufiger Anblick. Im Sommer und Spätsommer bieten dann Blattzeit und Brunft wahre Gänsehautmomente und jagdliche Höhepunkte. Im Herbst geht es mit Flinte und Hund auf die Niederwildjagd und auf die eine oder andere private Drückjagd.

Gamsjagd – Foto: Anna Lena Kaufmann

Welche Waffe führst du und warum?

Ich führe unter anderem einen Kipplaufstutzen K3 der Jagd- und Sportwaffenmanufaktur Merkel und eine Repetierbüchse Haenel Mod. JAEGER 10 Compact mit Schalldämpfer – jeweils im Kaliber .308 – sowie eine Bockdoppelflinte Concorde im Kaliber 20/76.

Welche Munition bevorzugst du und warum?

Meine Anforderung an die Munition ist eine schnelle und zuverlässige Tötungswirkung, um das Wild tierschutzgerecht und stressfrei der Natur zu entnehmen. Zurzeit verwende ich für den Repetierer das bleifreie Teilzerlegungsgeschoss Brenneke .308 Win. TAG 10,0 g, das zwar in der Regel viel Ausschuss produziert, dafür aber die Stücke meist im Knall liegen lässt. Aus der Kipplaufbüchse schieße ich das bleifreie Deformationsgeschoss Norma .308 Win. Ecostrike 9,7 g und für die Flinte habe ich Tunet 20/70 Premier Fast et Furieuse 3,25 mm 28 g im Einsatz.

Womit gehst du immer zur Jagd?

Ob Pirsch oder Ansitz, mein Fernglas habe ich immer dabei. Eine gute Jagdoptik ist das A und O beim Ansprechen. Gerade bei widrigen Lichtverhältnissen können wichtige Details am Wildkörper besser erkannt werden. Bei der Jagd mit Hund darf meine Hundepfeife nicht fehlen.

Was wird deine nächste jagdliche Anschaffung?

Als Nächstes werde ich vermutlich in ein Wärmebildhandgerät investieren, um das Wild in der Dämmerung und nachts besser detektieren zu können. Das ist auch sehr praktisch für Hasenzählungen.

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