Wie wir unseren Vögeln helfen können

Städte werden immer aufgeräumter und auch auf dem Land finden Vögel immer weniger Möglichkeiten, ihre Nester zu bauen. Die Deutsche Wildtier Stiftung gibt Tipps, wie Sie unseren heimischen Singvögeln helfen können. 

Unser häufigster Waldvogel: der Buchfink (Fringilla coeleps).

So helfen Sie Vögeln das ganze Jahr

Eier und Küken brauchen Schutz

Amsel, Drossel, Fink und Star – alle Vögel sind im Brutgeschäft. Doch ohne sicheres Heim ist der Nachwuchs in Gefahr. Das Gelege und später auch die Küken müssen vor Katzen, Waschbären und Mardern sicher sein – aber auch aus der Luft drohen tödliche Angriffe, zum Beispiel von Sperbern oder Rabenkrähen. Eine dichte Hecke oder ein Nistkasten bieten den Vögeln Sicherheit im Brutgeschäft.

Naturnahe Gärten und Nisthilfen bieten Deckung

Um Singvögel beim Brüten zu unterstützen, sollten unsere Gärten möglichst naturnah gestaltet sein. Neben Schlehen- oder Weißdornhecken eignen sich auch Fassadenbegrünungen aus Efeu, Schling-Knöterich, Hopfen und Wald-Geißblatt. Doch Höhlenbrüter wissen durchaus auch Nisthilfen zu schätzen. Sie können an Bäumen oder einfach an Hauswänden montiert werden.

Begrünte Hausfassade und Dach

Auf die Größe kommt es an

Den gefiederten Mietern ist das äußere Häuschen-Design egal. Aber die Größe des Einfluglochs muss passen: Mit 32 Millimetern im Schlupfloch-Durchmesser sind Feldsperlinge, Kohl- und Sumpfmeisen zufrieden. Blau- und Tannenmeisen mögen es mit 28 Millimetern etwas kleiner. 

Lage und Qualität müssen stimmen

Die optimale Ausrichtung der Nisthilfe ist gen Osten. Richtung Süden wird es schnell zu heiß, der Westen bringt oft Sturm und Regen. Wichtig: Nistkästen immer an geschützten Orten, zum Beispiel direkt unterm Dach einer Schuppenwand, anbringen. Und: Es sollten naturbelassene Materialien ohne Chemie sein. Nistkästen aus Holz isolieren vor Hitze und Kälte. Auch Holzbeton und Terrakotta eignen sich. Keine Kästen aus Kunststoff verwenden!

Kohlmeise (Parus major) im Anflug

Beim Hausputz ist Zurückhaltung gefragt

Nach den ersten strengen Frösten kann eine Reinigung des Vogelheims erfolgen, das ist aber nicht immer notwendig. Einige Vogelarten, wie Spatzen oder Stare, tauschen das Nistmaterial vor der nächsten Brut selbst aus. Öffnen Sie den Kasten stets vorsichtig, denn ein Vogel oder ein anderes Tier könnten dort Schutz suchen. Bitte verwenden Sie für die Reinigung nur eine Bürste und keine Reinigungsmittel.

Fünf Tipps, was Sie für die Vögel tun können

Heimische Pflanzen

Pflanzen Sie heimische Sträucher und Stauden, wie zum Beispiel Weißdorn, Natternkopf und Färberkamille. Diese liefern Nektar und Pollen für Insekten. Wildblumenwiesen und Kräuter ziehen beispielsweise Schmetterlingsraupen an. Insekten sind im Frühjahr und Sommer eine wichtige Nahrungsquelle für Jungvögel. Im Herbst dienen auch Samen als Nahrung für viele Vogelarten.

Mut zur Unordnung

Schaffen Sie wilde Ecken: Kaum ein Lebensraum ist so wertvoll wie ein Kompost- oder Laubhaufen oder ein abgestorbener Baumstamm. Zahlreiche Arten von Regenwurm bis Kellerassel beteiligen sich an der Zersetzung organischer Masse und dienen als Vogelnahrung. Auch dichte Hecken und Sträucher sind Lebensräume für viele Vogelarten, wie für Amsel oder Rotkehlchen.  

Ein Haussperling (Passer domesticus) freut sich über die Bademöglichkeit

Trink- und Badestelle

Wasser sollte am besten das ganze Jahr über angeboten und regelmäßig gewechselt werden. Ein einfacher Blumentopfuntersetzer ist als Trink- und Badestelle ausreichend. Das Wasser sollte nicht mehr als fünf Zentimeter tief sein. Platzieren Sie die Tränke an einem Ort, an dem die Vögel mögliche Feinde rechtzeitig erkennen und fliehen können.

Sandstelle

Bieten Sie Sandstellen zur Gefiederreinigung an, etwa eine freie Sandfläche, einen Sandkasten oder auch eine Schale mit Sand. Insbesondere Spatzen lieben Sandbäder, um sich von lästigen Parasiten zu befreien. 

Durch Sandbäder reinigen Vögel ihr Gefieder

Vogelfütterung

Da immer mehr wertvolle Lebensräume verschwinden, finden manche Vögel selbst im Sommer und Herbst oft nicht ausreichend Nahrung. Daher sind vielerorts Fütterungen nicht nur im Winter sinnvoll. Selbst eine artgerechte Ganzjahresfütterung kann aber den Verlust von Lebensräumen nicht ausgleichen.

Der Kleiber (Sitta europaea) schaut im Winter gerne an Futterstellen vorbei, um sich ein paar Sämereien abzuholen.

Engagiert für die Natur

Nistkästen aufhängen – so helfen Sie praktisch

Verschiedene Nisthilfen können Sie im Shop der Deutschen Wildtier Stiftung bestellen.

Kein Platz für einen Nistkasten?

Wenn Sie selbst keine Gelegenheit haben, einen Nistkasten aufzuhängen, dann unterstützen Sie doch einfach die Arbeit der Deutschen Wildtier Stiftung mit Ihrer Spende.  

Ihre Spende kommt an

Die Deutsche Wildtier Stiftung ist gemeinnützig und setzt sich für den Natur- und Artenschutz in Deutschland ein. Wir erwerben Land, um damit Lebensräume für seltene und bedrohte Tierarten zu schaffen und betreuen langfristige Schutzprogramme, um die heimische Artenvielfalt zu bewahren. Kinder und Jugendliche sind die Naturschützer von morgen. Für sie schaffen wir umfangreiche Naturbildungsangebote. Denn nur was der Mensch kennt, das schützt er auch. 

Gemeinsam mit Unterstützern wie FRANKONIA und weiteren Spenderinnen und Spendern gibt die Deutsche Wildtier Stiftung heimischen Wildtieren eine Stimme.

Spendenkonto:
Deutsche Wildtier Stiftung
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE63 2512 0510 0008 4643 00
BIC: BFSWDE33HAN
Kennwort: Wildtiere

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