Landessieger aus den eigenen Reihen gehören für die Frankonia-Büchsenmacherwerkstatt schon fast zum guten Ton, aber einen Bundessieger stellt der unterfränkische Jagdausstatter auch nicht alle Tage – das letzte Mal war 1993!
Denn der Weg dorthin ist steinig, so auch im Jahr 2018: Zunächst einmal traten 3.000 Büchsenmachergesellen beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) gegeneinander auf Landesebene an. Unter dem Motto „Handwerk: Die nächste Generation“ zeigten die Digital Natives, dass sie mit ihren Händen mehr draufhaben, als Swipen und Scrollen. In den Ausscheidungsrunden qualifizierten sich 735 junge Büchsenmacher für den Bundeswettbewerb. Auf Bundesebene hatte die deutsche Büchsenmacher-Elite der Zukunft dann erneut die Möglichkeit, sich miteinander zu messen. Mit seinem Gesellenstück, einem „Französischen Stecher“, konnte sich Frankonia-Mitarbeiter Philipp Gottstein gegen die Mitbewerber durchsetzen.
Im Rahmen eines feierlichen Festaktes hielt Elke Büdenbender, Ehefrau des amtierenden Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier, die Laudatio für die Bundessieger. Natürlich ließen sich Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) und Thomas Keindorf (Vorsitzender Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk e. V.) es sich nicht nehmen, Philipp Gottstein die bedeutende Urkunde zu überreichen.
Stolz auf den eigenen erstklassigen Büchsenmachernachwuchs zeigt sich auch Frankonias Ausbildungsleiter Alexander Bär: „Herr Gottstein zeigte eine wirklich überdurchschnittliche Leistung im Wettbewerb. Das zeigt mir, dass wir mit unserem Ausbildungskonzept auf dem richtigen Weg sind.“ Der aus Sachsen-Anhalt stammende, naturverbundene 22-Jährige kam, wie viele Jagdscheinaspiranten, während seiner Vorbereitung auf die staatliche Jägerprüfung erstmalig mit Frankonia in Kontakt. Das Interesse für die Jagd, Waffen und deren Technik war geweckt und so entschied sich Gottstein für die Erlernung eines äußerst vielseitigen Berufs, den des Büchsenmachers.
Dieser traditionelle Beruf ist nicht nur geprägt von akribischer Handarbeit, sondern auch vom täglichen Umgang mit modernen Maschinen. Das Spektrum an Werkstoffen ist dabei äußerst vielseitig und neben Metall spielen Materialien wie Kunststoff und Holz eine gewichtige Rolle. Warum sich die traditionelle Ausbildung gerade bei Frankonia lohnt, erklärt Bär: „Ich denke, dass die Lehrlinge besonders von der unheimlich breiten Systemvielfalt profitieren, die in unserer Werkstatt überprüft und repariert wird. Neben Sport- und Kurzwaffen findet sich von klassischen Kipplaufwaffen, edlen Luxuswaffen bis hin zu modernen Jagdrepetierern in unserer Zentralwerkstatt einfach alles, was der Jäger in Wald und Flur führt.“
Neben der Ausbildung zum Büchsenmacher bietet Frankonia im Rahmen einer kaufmännischen Ausbildung die Möglichkeit, in vielen verschiedenen Fachabteilungen alle Formen des Handels (Einzel-, Versand-, Großhandel, E-Commerce sowie Im- und Export) in seiner Vielfalt kennen zu lernen. Im Bereich der Büchsenmacher werden aktuell neun Lehrlinge ausgebildet, aufgeteilt auf drei Jahrgänge. Ab dem zweiten Lehrjahr werden sie für zwei bis drei Wochen in drei Blöcken in Filialen eingesetzt, um unter Anleitung erfahrener Kollegen die Werkstattarbeit vor Ort zu lernen. Die wichtigsten Aufgaben und Arbeiten ergeben sich hier durch den direkten Kundenkontakt.
Somit werden die jungen Lehrlinge sehr breit aufgestellt, was ihr fachliches und praktisches Wissen betrifft. Ein weiteres Highlight: Ab dem dritten Lehrjahr darf jeder Lehrling seine eigene Büchse bauen und, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, auch erwerben.
Wer also Lust hat, in die Fußstapfen Philipp Gottsteins zu treten – einfach bei Frankonia bewerben!