Zecken: Tipps zur Vermeidung der lästigen Plagegeister

Sommer, Sonnenschein, gute Laune. Da zieht es den Jäger mit Macht ins Revier. Aber, wie immer, auch an den schönsten Sachen gibt es auch hier und da einen Haken. Denn da draußen warten eine Vielzahl gieriger kleiner Quälgeister auf die grünen Ausflügler, und manche davon sind wahrlich nicht ganz ohne. Mücken, in diesem feuchten Frühsommer besonders reichlich vorhanden, suchen ein Stück freie Haut, um zuzustechen. Unangenehm, aber nicht besonders gefährlich. Außerdem gibt es schon seit langer Zeit Mittel, die diese lästigen Stechinsekten auf Abstand halten.

Blut ist ihr Lebenselixier

Wesentlich hässlicher sind dagegen Zecken, kleine Milben aus der Familie der Spinnentiere, die sich richtig in die Haut eingraben und tagelang Blut absaugen, sofern man sie nicht sogleich entfernt. Die Wissenschaft schreibt ihnen bis zu 12 Krankheiten zu, die durch sie übertragen werden können. Die häufigsten: Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Die winzigen Blutsauger können sich durch das Blutabzapfen bis auf das 15-Fache ihres Volumens aufpumpen.

Bei Verdacht sofort zum Arzt

Längst nicht alle Zecken tragen diese Krankheitskeime in sich, die ihnen im Übrigen selbst nichts anhaben können. Falls es aber doch zu einer Infektion kommt, ist es notwendig, sich sofort darum zu kümmern. Von 10.000 Menschen erkranken in Deutschland im Schnitt drei Menschen an Borreliose pro Jahr. Äußerlich lässt sich das häufig durch eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle feststellen. Zusätzlich treten ähnliche Symptome wie bei einer Grippe auf. Besteht der Verdacht, so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung begeben, denn durch eine gezielte Antibiotika-Behandlung in den ersten vier bis sechs Wochen danach lassen sich die Bakterien gut abtöten. Eine vorbeugende Impfung gegen Borreliose gibt es bisher leider nicht.

FSME: Ohne Impfung sieht es schlecht aus

Anders ist das bei FSME. Hierbei handelt es sich um einen Virus, gegen den bewährte Impfstoffe vorliegen. Diese ist jedem Outdoormenschen zu empfehlen, denn schließlich handelt es sich um Gehirnhautentzündung. Sie kommt glücklicherweise zwar nicht so häufig wie die Borreliose vor, aber die Fälle arbeiten sich vom Süden Deutschlands kontinuierlich gen Norden vor – vermutlich eine Folge der Klimaerwärmung. Im Durchschnitt werden pro Jahr 500 FSME-Fälle in Deutschland registriert. Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, ist nur noch eine Linderung der Symptome möglich. Deshalb muss die Schutzimpfung auch immer wieder aufgefrischt werden.

Wie kann man den Zulauf von Zecken ausbremsen?

Wer viel draußen ist, wird einen Zeckenbesuch nicht komplett vermeiden können. Es gibt ein paar Hilfen, um dem Übergriff dieser Plagegeister im Zaum zu halten. Wichtig ist unter anderem eine geschlossene Kleidung bzw. spezielle Jagdbekleidung mit Insektenschutz. Vor allem unterhalb der Hüfte. Im Zweifel die Hose über den Schuhen mit einem festen Band verschließen. Glatte Gummistiefel unterbinden ebenfalls den freien Zutritt, auch wenn im Sommer das Tragen dieses Schuhwerks nicht besonders angenehm ist. Besonders wer durch hohe Wiesen stiefelt, muss mit dem Besuch dieser Blutsauger rechnen, denn ihr bevorzugter Aufenthaltsort sind lange Grashalme. Vor allem wenn man in diesem Umfeld lange stehenbleibt oder sich gar niederlässt. Den besten „Aufstieg“ bieten Kniebundhosen mit rauen Kniestrümpfen, das ist wie eine Einladung für die Krabbeltiere.

Gut abgeschlossene Kleidung und wenig nackte Haut empfehlen sich bei einer Pirsch in so einem Gelände.
Wer lange im hohen Bewuchs ausharrt, ist ein ideales Opfer für Zecken-Zuwanderung.

„Fleischbeschau“ nach jedem Revierausflug

Wildtiere werden als Warmblüter natürlich auch intensiv von Zecken befallen. Wer ein Stück aufbricht, das vielleicht schon etwas abgekühlt ist, muss damit rechnen, dass die Zecken dieses Stückes so schnell wie möglich auf den wärmeren, sprich lebendigen Wirt, überwechseln. Früher wurde behauptet, dass sich Zecken von Ästen oder Strauchwerk fallenlassen oder sogar springen können, das stimmt erwiesenermaßen nicht. Die wichtigste Regel ist für den Waidmann oder die Waidfrau, nach jedem Revierbesuch genau nachzuschauen, ob man sich eine (oder mehrere) Zecke(n) eingefangen hat. Sie sind zunächst kaum wahrnehmbar und nisten sich gern an besonders verzwickten Stellen ein. Dann kann es nur heißen: Alle sofort entfernen, denn diese Tierchen brauchen bis zu 24 Stunden, bis sie eine eventuelle Giftladung übertragen haben.

Nach so einer Wildbergung aus hoher Wiese ist auf jeden Fall hinterher eine sorgfältige „Fleischbeschau“ des Jägers angesagt.

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Titelbild: Fotolia.de/com

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