Naturbildung für die Zukunft

In Zeiten zunehmender Naturentfremdung wird Naturbildung immer wichtiger. Denn ohne Kenntnisse der Tier- und Pflanzenwelt und ohne Begeisterung für ihre Vielfalt kann kein sinnvolles Engagement zu ihrem Schutz entstehen. Gleichzeitig profitieren gerade Kinder in vielerlei Hinsicht von Naturerfahrungen.

Natur von Anfang an

Für den Autor Andreas Weber ist die Natur „ein Spiegel, in dem sich Kinder selbst erkennen können“. Sie werden dort mit Vielfalt, mit Wandel und Bewegung, mit Wachstum und Sterben konfrontiert – sprich: mit dem Leben. Bei der Naturpädagogik geht es daher nicht nur um Wissensvermittlung, sondern vor allem darum, Kindern eigene Erfahrungen zu ermöglichen. In Natur- und Waldkindergärten verbringen sie praktisch den ganzen Tag unter freiem Himmel. Das ist gut für ihre motorische und emotionale Entwicklung und es führt dazu, dass sie ein selbstverständliches Verhältnis zur Natur entwickeln. Die Deutsche Wildtier Stiftung unterstütz mit einem Netzwerk von Patenkindergärten bereits seit über zehn Jahren diesen pädagogischen Ansatz.

Schule fürs Leben

Auch in der Schulzeit sollten Naturerfahrungen nicht zu kurz kommen. Die Stiftung fördert Exkursionen in den Wald und Unterricht in freier Natur. Und sie bringt die Natur in die Schule: Die Janosch-Spatzenkiste, die Grundschulklassen für eine Dauer von sechs Wochen ausleihen können, bietet Wissen und vielfältige Anregungen für Aktionen zum Haussperling, der schon lange kein Allerweltsvogel mehr ist. In Großstädten wie Hamburg gilt er mittlerweile als gefährdet. Haben die Kinder erstmal gelernt, wie die Tiere leben, dass sie beispielweise Hecken brauchen und glatte Fassaden sie vertreiben, werden sie oft selbst aktiv: Gemeinsam mit Naturpädagogen der Stiftung gestalten sie ihre Schulhöfe wildtierfreundlich um, bekleben Glasfassaden zum Schutz vor Vogelschlag oder hängen Nisthilfen auf.

Was schwimmt denn da? Verschiedene Lebensräume bedeuten verschiedene Anpassung der Lebewesen, die sie bewohnen. Was Kinder mit eigenen Augen gesehen haben, bleibt im Gedächtnis. (Foto: blickwinkel/Hecker)

Durch Kultur zurück zur Natur

Auch durch Kultur lässt sich Menschen die Natur näherbringen. Wer schon einmal erlebt hat, wie Kinder mit Puppentheatern mitfiebern, der weiß, wie sehr Geschichten die Begeisterung für eine Sache wecken können. In der Figurentheaterproduktion „Futsch & Fort – Wo geht’s bitte zu den Wolken?“ entdecken Kinder den Wandel der Natur und ihre Kreisläufe. Im Anschluss haben sie in der durch die Stiftung geförderten Produktion die Möglichkeit, selbst Raupen und Schmetterlinge zu basteln und sich ganz nebenbei spielerisch jede Menge Wissen anzueignen.

Auch Dokumentationen sind ein wichtiger Beitrag zur Naturbildung. Im Naturfilm werden Dinge sichtbar, die wir ansonsten niemals sehen würden. Mit Glück können wir vereinzelt grandiose Naturschauspiele beobachten, wie die Brunft der Rothirsche oder den Einflug der Kraniche. Doch kaum jemandem ist es vergönnt, die Geburt eines Rehkitzes in der Natur zu erleben und kein Mensch kann in die Niströhre einer Wildbiene krabbeln. Und erst die technischen Möglichkeiten des Films erlauben es uns, die Metamorphose eines Schmetterlings zu verfolgen, oder einem brütenden Schreiadler ins Nest zu blicken.

Was passiert als nächstes? Naturtheater unter freiem Himmel in einem Waldkindergarten in Berlin (Foto: Ilona Jentschke)

Botschaft der Wildtiere

Deutschlands erstes Naturfilmkino bietet dem Genre Naturdokumentation bald eine Bühne. In der „Botschaft der Wildtiere“ werden ab Herbst 2024 regelmäßig Filme über Natur und Wildtiere Europas gezeigt. Die besten von ihnen werden mit den European Wildlife Film Awards prämiert. Das Kino ist Bestandteil der Botschaft der Wildtiere, mit der die Deutsche Wildtier Stiftung ab Sommer 2024 die Naturbildung in die Hamburger Hafencity bringt. Die 2 200 Quadratmeter große Dauerausstellung zeigt die Vielfalt der rund 48 000 heimischen Wildtiere und lädt zum Staunen und Mitmachen ein. Und auch hier gibt es einen Platz für die Kleinsten: Die Lernwerkstatt bietet Grundschulklassen einen Ort für freies, forschendes Lernen.

Schützen kommt von Schätzen

Nur was der Mensch kennt und schätzt, wird er auch schützen wollen. Dieser Gedanke prägt die Naturbildungsarbeit der Deutschen Wildtier Stiftung. Kinder und Jugendliche sind die Natur- und Artenschützer von morgen – sie sind die Zukunft. Sich für den Schutz bedrohter Tierarten einzusetzen ist nur dann nachhaltig, wenn es gleichzeitig gelingt, das Wissen um die Natur und ihre Zusammenhänge an die nächste Generation weiterzugeben. Die Naturbildung war und ist daher neben dem Naturschutz eine der tragenden Säulen der Arbeit der Deutschen Wildtier Stiftung.

Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass wir unsere Naturbildungsangebote noch mehr Kindern zugänglich machen können.

Seit über 30 Jahren setzt sich die Deutsche Wildtier Stiftung für den Artenschutz und die Naturbildung ein. Werden auch Sie jetzt Teil unserer Unterstützergemeinschaft. Übrigens: Alle Spenden kommen in voller Höhe den Projekten zugute. Unsere Marketing- und Verwaltungsausgaben werden allein aus den Erlösen des Stiftungskapitals getragen.

Weiterführende Links:

  • Erfahren Sie mehr über die Grundsätze der Naturbildungsarbeit der Deutschen Wildtier Stiftung.
  • Auf Wildtierfreund.de finden Sie ein Internetangebot für Kinder zwischen acht und 14 Jahren.

Titelbild: Was fliegt denn da? Je mehr Zeit Kinder in der Natur verbringen, desto mehr wird ihr Interesse
und ihr Verständnis für die Vielzahl der Tiere und Pfl anzen um sie herum geweckt. (Foto: AdobeStock/ lunamarina)

Text: Deutsche Wildtier Stiftung

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert