Ich war schon immer sehr naturverbunden. Mit meinem Papa im Wald Pilze suchen, wandern oder angeln war als Kind das Größte für mich. Mit meinen Eltern und meinen zwei kleinen Schwestern durfte ich oft verreisen und die Vielfalt der Natur erleben. Durch das viele Reisen musste ein Kindheitstraum jedoch unerfüllt bleiben: Für einen eigenen Hund blieb keine Zeit. Nach dem Abitur lebte ich über ein Jahr in Australien und lernte dort die Wildnis des Daintree Rainforest kennen und lieben. Als ich zurückkam, begann ich mein Lehramtsstudium an der Europa Universität Flensburg.
Während meines Studiums lernte ich meinen Partner kennen. Sofort wurde ich mit seiner größten Leidenschaft vertraut gemacht: dem Nachsuchen. Ich kam das erste Mal mit der Jagd in Berührung, und mein Traum von einem Zuhause mit Hund wurde wahr. Ich erlebte, wie unglaublich bereichernd es ist, mit diesen Tieren zu arbeiten. Wenda und Aaron wurden ein Teil meiner Familie, und für mich war klar, dass ich mit ihnen auch solche Abenteuer erleben wollte. Ich machte meinen Jagdschein und wurde ein vollwertiges Mitglied der Schweißhundestation Schaalsee.
Ich hatte so ein Glück, denn ich durfte von den Besten lernen. Friedrich, Chris, Christian und Bernd zeigten mir alles, was eine gute Nachsuchenführerin ausmacht. Es war an der Zeit für einen eigenen Schweißhund. Seit sieben Jahren führe ich nun Lailaps, meinen Hannoverschen Schweißhund vom Verein Hirschmann, auf der Fährte. Wir wurden zu einem unschlagbaren Team und konnten in unzähligen Einsätzen dem Wild unnötiges Leiden ersparen. Die Schweißhundestation Schaalsee ist die einzige hauptberuflich geführte Schweißhundestation Deutschlands. Unter Rüdemeister Chris Balke arbeiten wir ehrenamtlich für den Tierschutz. Mit der Station sind wir 365 Tage im Jahr für das Wild und die Jäger im Einsatz.
Irgendwann sah ich den Hörsaal nur noch selten von innen, und auch das Balletttanzen musste ich nach fünfzehn Jahren aus zeitlichen Gründen aufgeben. Für meine Freunde und Familie bedeutete es zu lernen, damit umzugehen, wenn ich mal wieder Verabredungen absagen musste, weil ein Nachsucheneinsatz dazwischenkam. Das Nachsuchen hat viel verändert und mir einen ganz neuen Einblick in unsere Heimat gegeben. Der Schutz unseres Wildes und die Arbeit mit den Hunden liegt mir sehr am Herzen. Auch als Lehrerin versuche ich, den Kindern die heimische Natur näherzubringen und diese spielerisch zu entdecken. Es ist mir ein besonderes Anliegen, den Kindern einen wertschätzenden Umgang mit der Natur zu vermitteln und sie für den Kreislauf des Lebens zu sensibilisieren.
So lebe ich nun in einem stetigen Wechsel zwischen High Heels und Gummistiefeln. Seit dem letzten Jahr begleite ich zudem die Hapag Lloyd Cruises als Eisbärenwächterin auf ihren Expeditionen in die Arktis. In all dem Trubel finden wir Ruhe mit unseren vier Schweißhunden Betina, Cyrus, Ludwig und Lailaps in unserem Zuhause auf dem Land.
8 Antworten
Sehr guter Artikel!
Fantastico !!
Wir brauchen noch mehr Jägerinnen von dem Format wie Teresa Mlichlewski.
Allein schon um den Grünen den Wind aus den Segeln zu nehmen. 👍
Es ist wunderbar, so eine engagierte junge Frau unter den Jäger/innen zu haben!
Ich bin über 60 Jahre alt, und habe meinen Jagdschein 1986/87 gemacht..
Ich denke, über solchen Nachwuchs dürfen wir , die Jägdrschaft, uns freuen!
Auf geht’s in die Zukunft!
Allein der Name des Hundes aus der griechischen Mythologie ist aussagekräftig genug!
Waidmannsheil und Brackenheil
Ganz große Klasse!
Schön zu lesen, wie du zur ehrenamtlichen Nachsuchenführerin geworden bist.
Danke, dass es euch gibt und ihr für die Tiere und natürlich auch den unglücklichen Schützen da seid!
Ich finde es toll, daß sie sich so für die Jagd angaschieren! Als Nachsucheführerin mein allerhöchsten Respekt!
Mein allergrößten Respekt!
Ich finde Euer Format „Hetzlaut“ sehr informativ. Toll, dass Ihr der breiten Masse, Einblicke in Eure wertvolle Arbeit gewährt (y)