Jägerin des Monats: Felizitas Maria Schauer

Ich bin „Feli“, ein Vierteljahrhundert alt und seit sechs Jahren im Besitz meines Jagdscheins. Zur Jagd bin ich vor 20 Jahren gekommen, als meine Mama mit ihrem Jagdschein begonnen hat. Seitdem ist dieses Brauchtum nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken.

Freud und Leid liegen bei der Kitzrettung nur eine Handbreit auseinander

Seit 20 Jahren bin ich zudem in der Kitzrettung aktiv, der für mich emotionalste Aspekt der Jagd, denn Freud und Leid liegen hier sehr dicht beieinander. Dabei haben mich die schönen und erfolgreicheren Erlebnisse genauso geprägt, wie die tragischen – weshalb mein Engagement hierfür definitiv nicht enden wird. Die bevorstehenden Ansitze, wenn die Geißen ihre Kitze beginnen mitzunehmen, werde ich dabei definitiv wieder aufsaugen, denn mein Herz geht bei diesem Anblick immer wieder auf.

Die Fängerin im Roggen: Manchmal braucht`s den Kescher bei der Kitzrettung

Im Moment bin ich auch noch als bayerische Jagdkönigin unterwegs und versuche insbesondere bei der nicht jagenden Bevölkerung ein größeres Bewusstsein für die Jagd und all ihre Teilaspekte zu schaffen. Außerdem darf ich viele Jägerinnen und Jäger kennenlernen, mit denen ich mich austauschen kann, wofür ich sehr dankbar bin. Dieses Amt ist etwas ganz Besonderes, umso mehr freue ich mich, dass ich noch bis Oktober 2024 mit diesem Titel die Jagd vertreten darf.

Ganz in Weiß beim Neujahrsempfang

Im Moment bin ich viel unterwegs, zum einen als Jagdkönigin, zum anderen bei meiner beruflichen Weiterbildung zur geprüften Bestatterin. Weil mir das aber noch nicht reicht, habe ich mit meinem Falknerschein begonnen. Ursprünglich habe ich Grundschullehramt studiert und mich dann ganz bewusst für die Bestattung entschieden. Jetzt arbeite ich im Bestattungsunternehmen meines Stiefvaters.

Ganz fest den Falknerschein im Blick

Der Falknerschein ist ein Traum, den ich seit Kindheitstage habe und nun endlich verwirklichen möchte. Langweilig wird mir daher im Moment selten und ohne die komplette Unterstützung meiner Mama, meines Stiefpapas, meiner kleinen Halbschwester und aller anderen würde ich das auch nicht schaffen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich so ein großartiges Umfeld habe, die mir immer zur Seite stehen.

Welche Waffe führst du und warum?

Ich habe eine Sauer 101 Alaska, weil es Liebe auf den ersten Blick war, so kitschig es klingen mag. Ich habe sie gesehen, als wir das letzte Mal zur Prüfungsvorbereitung beim Schießen waren und wusste einfach: JA das ist meine!

Auch wenn Jährlinge oft mit weniger attraktiven Revierteilen vorliebnehmen müssen: Dieser Jungspund wurde nicht im Parkplatz-Begleitgrün zur Strecke gebracht.

Welche Munition bevorzugst du und warum?

Ich schieße die Brenneke .308 Win. TOG. Das ist die gleiche Munition, die auch meine Mama schießt und von daher kenne ich diese Munition schon eine Zeit lang, weshalb für mich nichts andere in Frage kam.

Womit gehst du immer zur Jagd?

Tatsächlich habe ich von meinem Papa (nicht Jäger) ein wunderschönes Messer zu meinem 24. Geburtstag bekommen und das ist seitdem immer dabei! Es erinnert mich jedes Mal daran, dass er mich bei allem unterstützt und an mich glaubt – auch wenn es für ihn selbst nicht in Frage kommt.

Was wird deine nächste jagdliche Anschaffung?

Das wird definitiv eine neue Gummihose! Meine jetzige hat nach dieser Kitzrettungssaison doch die ein oder andere Macke …

6 Antworten

    1. Wenn Ihre Mama ihr großes Vorbild ist zeugt dies von einem gesunden Selbstbewusstsein.
      Ich wollte ich dürfte heute noch jeden Tag mit meiner Mama reden, doch leider ist mir dies nicht vergönnt.
      Genau wie mein Vater uns bereits vor Jahren verließ waren meine Eltern immer meine größten Vorbilder die mir Anstand und Moral beibrachten. Ihre Erziehung hat mich zu dem gemacht der ich bin.
      Von daher finde ich es nicht schlimm wenn sie Mama ehrt und in Ihr ein Vorbild sieht.
      Mach weiter so Felizitas.

  1. Die Jagd ist, nach der modernen Landwirtschaft, der Artenfeind Nr. 2, (Wildtierschutz Deutschland!) Und es ist bezeichnend für ein zurückgebliebenes Bewusstsein, dass Jäger mit ihrem blutigen Handwerk noch angeben dürfen. Ungebrochen ist deren Selbsteinschätzung als gottgleiche Regulatoren der Natur, Heger, Pfleger und tolle Kerls. Deren Unrechtsbewußtsein unauffindbar im Boden der Tradition vergraben ist. Ja, was kann es auch Schöneres geben, als hinauszuziehen, um Lebendiges in Totes zu verwandeln. Die Jagd ist Krieg gegen die Natur. Nichts anderes. Und erst durch die Jagd wurden viele Probleme produziert bzw. provoziert.Ja, es ist schon schlimm, welch üble Fehler der liebe Gott bei seiner Schöpfung gemacht hat,als er all das Raubzeug schuf : Die Wölfe, Füchse, Grünzeug äsende Rehe, sogar wühlende Wildschweine, streunende Hunde und Katzen.. (und andere störende Tiere!) Und auf Grund von Gottes Versagen muss“die edle Krönung der Schöpfung im grünen Rock nun mühsam mit Schießeisen, Fallen etc. das Alles wieder ausbügeln.

  2. Sehr geehrte Frau Keßler,
    Ihr Kommentar ist ja sehr emotional, leider vermisse ich Fachkenntnis vollständig. Wir leben nicht mehr in einer unberührten Natur, die alles selbst regelt, sondern in dicht besiedelten Gebieten. Der Mensch hat hier schon sehr startk eingegriffen. Auf Ihre unsachlichen Diffamierungen, möchte ich gar nicht eingehen, nur mal einige Fakten:
    – die Reh- und Rotwildbejagung ist strikt reguliert. Die Abschusspläne sind weitgehend vom (staatlichen) Forst vorgegeben und orientieren sich u.a. am Verbiss. Ziel ist ein angepasster Bestand, damit Wald und Wild im Ausgleich bleiben.
    – auch die Sauenbejagung dient einem angepassten Bestand, der Wildschäden im Feld, den im Übrigen die Jäger bezahlen müssen, in Grenzen hält, insbesondere im letzten Jahr auch stark geprägt durch die Bekämpfung der afrikanischen Schweinepest
    – die Fuchsjagd könnte man unterlassen. Dann akzeptiert man aber, dass wir diverses Niederwild wie Hasen, Feldhühner etc. nicht mehr sehen. Überpopulationen erledigt die Natur mit Räude oder Staupe. Vielleicht informieren Sie sich einmal über solche Krankheiten und wie die Tiere dabei leiden.
    – Jäger sind sehr an Nachhaltigkeit orientiert. Sie wollen eine verantwortungvolle Jagd auch noch in 10, 20 oder 30 Jahren, für ihre Kinder ggf. Enkel
    Bezüglich der Landwirtschaft haben Sie sicher gute Ideen, wie man eine wachsende Weltbevölkerung ohne moderne Methoden ernähren will.
    Wölfe sind in Deutschland übrigens streng geschützt und werden nicht gejagt. Wir werden sehen, wie dieser Versuch ausgeht. Insbesondere im Osten Deutschland, wo die Wolfspopulation sehr stark gestiegen ist, gibt es bei betroffenen Bürgern durchaus auch kritische Stimmen …

    VG Andreas Barth

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